Sicher laufen im Dunkeln: Ausrüstung, Regeln und Tipps!

Beim Laufen im Dunkeln geht es um sehen und gesehen werden. Um Ihre eigene Sichtbarkeit für andere Verkehrsteilnehmer zu optimieren, ist eine Kombination von Reflektoren und Beleuchtung das Beste. Berücksichtigen Sie bei der Auswahl die Wetterbedingungen: Wenn es regnet, neblig ist oder schneit, ist es ratsam, mehr Beleuchtung zu tragen.

Beleuchtung

Es gibt keine vorgeschriebene Anzahl an Lichtern und Lampen für Läufer im Dunkeln. Das Wichtigste ist, dass Sie sich sicher fühlen und von allen Seiten gut sichtbar sind. Haben Sie das Gefühl, als lebender Weihnachtsbaum durch die Gegend zu laufen? Das ist gar kein Problem, Sicherheit geht vor! Um von allen Seiten gut sichtbar zu sein, sollten Sie an mehreren Stellen Beleuchtung tragen und verschiedene Lampen kombinieren. Es gibt viele verschiedene Arten von Sportbeleuchtung erhältlich: LED-Armbänder, Schuhlichter, Westen mit Beleuchtung, usw.
Noch ein Tipp: Befestigen Sie die Lichtbänder an den beweglichsten Teilen. Sie können die Armbänder z.B. auch um Ihre Unterschenkel legen.

Laufen Sie im ländlichen Gebiet, im Wald oder in einem unbeleuchteten Park? Dann ist eine Stirnlampe ideal. So können Sie gut sehen, was sich auf Ihrem Weg befindet. Sie möchten natürlich nicht unerwartet in eine Wasserlache treten oder über einen dicken Baumstamm stolpern. Mit einer Stirnlampe sind Sie auch für andere Verkehrsteilnehmer gut sichtbar. Wenn ein Auto sein Fernlicht nicht ausschaltet, können Sie mit Ihrer Stirnlampe auch einfach Signale geben.

Reflektoren

Oftmals sind in Ihrer Laufbekleidung und Laufschuhen bereits reflektierende Materialien verarbeitet. Trotzdem ist es sinnvoll, zusätzliche Reflektoren anzubringen. Sie können beispielsweise eine Sicherheitsweste während des Laufens tragen. Wenn die Scheinwerfer eines Autos auf Ihrer Weste leuchten, können Sie sie kaum übersehen. Es gibt eine Vielzahl von reflektierenden Artikeln erhältlich, von Armbändern bis hin zu reflektierenden Socken. Neben dem Tragen von Reflektoren wirkt auch farbenreiche Kleidung gut. Knalliges Rosa oder Neon-Gelb fallen deutlich mehr auf als Schwarz oder Grau. Möchten Sie auch Ihr Telefon beim Laufen mitnehmen? Dann kann ein reflektierender Sportgürtel sehr nützlich sein. So haben Sie zusätzliche Reflektion und Ihr Mobiltelefon in Reichweite.

Als Läufer gehören Sie zur Kategorie der Fußgänger. Dies ist die einzige Gruppe von Verkehrsteilnehmern, die keine Fahrzeugführer sind. Die Vorfahrtsregeln gelten nicht für Fußgänger. Sie haben also keinen Vorrang, wenn Sie von rechts kommen. An Fußgängerüberwegen natürlich schon, achten Sie jedoch darauf, ob Sie tatsächlich Vorfahrt haben.

Wo sollten Sie laufen?

Das Laufen erfolgt in erster Linie auf dem Gehweg oder dem Fußweg. Ist keiner vorhanden? Dann ist das Laufen auch auf dem Radweg erlaubt. Gibt es weder Gehweg, Fußweg noch Radweg? Dann dürfen Sie auf der Fahrbahn laufen, hierbei sollten Sie jedoch besonders aufpassen.

Auf welcher Straßenseite sollten Sie laufen?

Gemäß Artikel 25 der Straßenverkehrsordnung (StVO) darf innerhalb geschlossener Ortschaften am rechten oder linken Fahrbahnrand gegangen werden, je nach Übersichtlichkeit. Normalerweise ist es besser links - also entgegen der Fahrrichtung - zu laufen, damit Sie den entgegenkommenden Verkehr im Auge behalten können. Sie können Augenkontakt mit den Fahrern herstellen und leichter einschätzen, ob jemand für Sie ausweicht oder nicht. Wenn Sie mit dem Verkehr in Fahrtrichtung laufen, sind Sie in Kurven weniger überraschenden Situationen ausgesetzt. Außerhalb geschlossener Ortschaften muss am linken Fahrbahnrand gegangen werden, wenn das zumutbar ist. Wir empfehlen selbst zu spüren, welche Seite der Straße am sichersten ist. Sie können auch wählen, abwechselnd gegen die Fahrtrichtung zu laufen und die Seite zu wechseln, wenn eine innere Kurve bevorsteht.

Gute Sicht und Sichtbarkeit ist nicht das einzige, was zählt. Das Laufen im Dunkeln erfordert eine erhöhte Aufmerksamkeit und gewisse Anpassungen:

• Laufen Sie ohne Musik. Wenn Sie es gewöhnt sind, mit Musik zu laufen, kann es eine Umstellung sein. Bei Dunkelheit ist es aber sicherer, ohne Musik zu laufen. Um die schlechte Sicht zu kompensieren, müssen andere Sinne verstärkt eingesetzt werden, z.B. das Gehör. Musik lenkt da nur unnötig ab.
• Laufen Sie gemeinsam mit anderen. Alleine sind Sie im Dunkeln viel anfälliger. Das Laufen mit einem Laufpartner oder in einer Laufgruppe erhöht die Sicherheit.
• Nehmen Sie Ihren Hund mit. Hunde sehen besser im Dunkeln als Menschen. Sie müssen Ihren vierbeinigen Begleiter also nicht unbedingt zu Hause lassen, wenn es dunkel ist. Stellen Sie jedoch sicher, dass Ihr Hund ebenfalls gut sichtbar ist.
• Informieren Sie andere, dass Sie laufen gehen. Ob es nun Ihr Partner oder Ihre Eltern sind: Teilen Sie mit, dass Sie laufen gehen und welche Strecke Sie wählen.
• Wählen Sie eine sichere Strecke. Oft kennen Sie am besten die sichersten Orte in Ihrer Umgebung zum Laufen. Vermeiden Sie allzu dunkle und abgelegene Wege.
• Nehmen Sie Ihr Handy mit. Sollte unterwegs etwas Unerwartetes geschehen, können Sie mit anderen Kontakt aufnehmen. Auch Ihre Navigation, Laufapplikation oder ICE-Kontakte können nützlich sein.